Die Heizer

Bundesumweltengel Gabriel hatte sich unlängst auf dem SPD-Parteitag in Hamburg leider undokumentiert unter einen Heizpilz verirrt. Vermutlich genoss er dort die politische Uncorrectness, die ihm warm das Haupt und die verspannte Nackenpartie streichelte. Wenige Tage später stellte er fest, ein Tempolimit auf Deutschlands Autobahnen sei nicht notwendig, denn die paar Millionen Tonnen Kohlendioxid, die so eingespart werden könnten, würden nicht so ins Gewicht fallen. Es seien ja nur knapp ein Prozent von der Menge, die man in den nächsten hundert (oder waren es tausend?) Jahren in Deutschland einsparen will.

Warum tun sich denn die „Volksvertreter“ so schwer mit einem Tempolimit, wie es inzwischen in jedem anderen europäischen Land gilt? Warum müssen sie erst von ihren Parteimitgliedern quasi gezwungen werden, wie in Hamburg geschehen? Kein Politiker benennt die vielleicht nur fünf Verkehrstoten, die durch ein solches Limit jedes Jahr am Leben geblieben werden. Aber vielleicht fallen diese fünf bei den vielen Verkehrstoten jedes Jahr auch nicht so sehr ins Gewicht. Zum Beispiel die Frau, die mit ihrem Kind an einem Baum verunglückt, als von hinten ein vorsätzlich aggressiv aussehendes deutsches Auto aus dem Nichts mit über 200 angeschossen kommt.

Aber Glühbirnen verbieten – darüber denken sie laut nach. Da stimmt doch was nicht…

„Was den Amerikanern ihr Waffenrecht ist, ist den Deutschen ihr Recht zum Gas geben.“ (Frank Plasberg in „Hart aber fair“ am 21. Oktober in der ARD)