Wo ist die Kohle?

Mann, Mann, Mann… Erst nicht folo lesen und dann plötzlich so tun, als sei die Erkenntnis neu, dass Gutmenschen-Sprit die Menschen (sind ja nur die anderen) in den Hunger treibt.

Aber jetzt werden auch hier die Lebensmittel teurer. Weil der Sprit so teuer geworden ist. Ne, weil so wenig Sprit da ist. Auch nicht. Weil so viel Sprit angepflanzt wird, anstatt dort Lebensmittel anzubauen. Stimmt schon wieder nicht. Sonst wäre der Sprit ja nicht so teuer.

Also nochmal: Die Lebensmittel werden so teuer, weil statt ihnen auf den landwirtschaftlichen Flächen Gutmenschen-Sprit angebaut wird. Das Öl aus der Erde wiederum ist ja in den letzten Monaten nicht wirklich weniger geworden. Also müsste der Sprit doch billiger geworden sein, wenn die Lebensmittel ja so teuer geworden sind. Aber das Gegenteil ist der Fall. Sprit wird immer teurer. Und Lebensmittel auch. Weil die Lebensmittel beim Transport Sprit brauchen? Den braucht aber jeder Computer oder Fernseher auch. Die wiederum werden aber immer billiger.

Die Bauern kassieren nicht mehr, die Saudis für das Barrel Rohöl auch nicht.
Und jetzt die Preisfrage:
Wo ist die Kohle?

Wo sind die Milliarden und Abermilliarden, die zusammengerechnet in den letzten Monaten an Spritmehrkosten und Lebensmittelpreissteigerungen von den Endkunden gezahlt wurden?
So komische Alt-68-er rufen jetzt: Bei den Spekulanten! Aber welche Spekulanten? Was machen die mit den Milliarden und Billionen? Vergraben in riesigen Schatztruhen? Auf Liechtensteiner Bankkonten regnen lassen?

Wer weiß es? Erklärt es mir.

VielLeicht besser nicht

Ja, es gibt sie noch, die gute alte Zeitung. Vollgekippt mit Werbebeilagen, auf den Seiten Promi-Gezwitscher, viel Fleisch und Agenturmeldungen. Immer wieder ist Skurriles und Bedenkenswertes dabei. Heute meldet die Berliner Morgenpost, die der Berliner noch immer gerne „Motte“ nennt, auf Seite 6: „Fleischskandal in Bayern aufgedeckt“.

Wie? Jetzt auch Bayern? Seit da ein Protestant an der Macht ist, rauscht der Freistaat ab. Erst Transrapid in die Grütze – und jetzt auch noch Gammelfleisch. Ach nein, kein Gammelfleisch. Dort wurden Schlachtabfälle wie Rinderhäute als Lebensmittel verkauft. Staatsanwaltschaft und Lebensmittelprüfer verneinten eine Gesundheitsgefährung für die Verbraucher.
Worin besteht denn der Skandal, wenn doch nichts Ungesundes exportiert wurde? „In welches Bundesland die Fleischabfälle geliefert wurden, wollte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Memmingen nicht sagen“, schreibt die Motte. Na ja, war ja auch nicht schädlich.

Fleisch neu erfunden

Direkt neben dem shocking „Skandal“ eine ganzseitige EDEKA-Anzeige. In großen Lettern darauf: „Wir haben die Wurst neu erfunden.“ Daneben abgebildet ein Stück Formschinken mit der Message: „Weltneuheit! Unter 3% Fett.“ Wahnsinn, möchte man denken, wie haben die das geschafft? Welche Gewebereste das wohl sein mögen? Ganz einfach: „Herstellungsverfahren des Frauenhoferinstituts“. Und wir Idioten dachten immer, Wurst stamme von Tieren.
Und wie heißt die Marke, die so etwas möglich macht und vertreibt? Ein neuer Markenname ist am Konsumhimmel erstrahlt. Er wird sicher in die Geschichte eingehen:
VielLeicht