Hier spenden die Leute gerne, insbesondere zu Weihnachten, um das Gefühl zu bekommen, armen Menschen geholfen zu haben. Ganz groß wird der subjektive Spendendruck, wenn große kullernde Augen schwarzer Kinder aus Flyern leuchten, die unaufgefordert in unseren Briefkästen stecken. Und die Politik spendet dann auch. Ganz viel. „Entwicklungshilfe“ nennt man das landläufig.
Leider schadet das Geld wohl mehr als es hilft.
in der F.A.Z. von heute wirft der kenianische Wirtschaftswissenschaftler James Shikwati den Geberländern vor, „dass ihre Hilfsgelder die Politik korrumpieren, den Staatssektor aufblähen und in fragwürdige Infrastrukturvorhaben fließen und so den Aufbau produktiver Industrien verhinderten. Die besten Köpfe des Landes wetteiferten um einen Anteil an der Hilfe. Die Nahrungsmittelprogramme zerstörten die Landwirtschaft, weil kein Bauer mit seinen Preisen gegen die kostenlosen Hilfslieferungen konkurrieren könne. Kleiderspenden vernichteten Arbeitsplätze in der Textilindustrie. Shikwati hält den Gebern auch vor, in erster Linie eigene Interessen zu verfolgen: den Zugang zu Rohstoffen und politischem Einfluss zu sichern und Arbeitsplätze für die eigenen Entwicklungshelfer zu schaffen. (…) Unglücklicherweise seien die Europäer in ihrem Eifer, Gutes zu tun, keinerlei Argumenten mehr zugänglich.“, heißt es in der F.A.Z.
Sie ist gefährlich, weil so subtil: Die Diktatur der Gutmenschen.