Der komische richtige Weg

Habe ich da irgendwas verpasst? Unter bundesregierung.de erscheint heute die folgende Meldung:

BUNDESMINISTERIUM FÜR FAMILIE, SENIOREN, FRAUEN UND JUGEND
Familienleben wird bunter

„Familienpolitik ist auf dem richtigen Weg“, hat Familienministerin von der Leyen aus einer Studie des Statistischen Bundesamtes geschlussfolgert. Denn: Bei gut der Hälfte aller Paare mit Kindern gehen beide Elternteile arbeiten. Viele Kinder leben in Familien ausländischer Herkunft. Der Anteil der Alleinerziehenden wächst ständig… 


Der Weg der Familienpolitik
Befremdliche Meldung auf bundesregierung.de

Also der richtige Weg. Schauen wir uns die Begründung genauer an:

  • In 50% aller Familien gehen beide Elternteile arbeiten. Welch ein Triumpf! Das heißt, der Benefit für die Kinder ist, dass sie kaum mit ihren Eltern zusammensein müssen. Statt dessen werden sie von Professionellen betreut.
  • Viele Kinder leben in ausländischen Familien. Will sagen, numerisch wird der eigentliche Nachwuchs von Ausländern produziert. Uschi von der Leine empfindet auch das als den richtigen Weg.
  • Der Anteil der Alleinerziehenden steigt ständig. Erstaunlich, dass dieser Fakt inzwischen als familienpolitischer Vorteil gesehen wird.

Als ich klein war, galt es noch als gut, Mutter und Vater zu haben. Das ist wohl überholt.

Aufstand der Alten – Teil 4

Es war schon ein Schock, die Auswüchse eines kollabierenden Gesundheitssystems in diesem ZDF-Dreiteiler so gut inszeniert zu sehen. Am Ende musste sogar die Bundesregierung zurücktreten. Leider sehr unrealistisch, da niemand wegen alten, ruhig gestellten, sprachlosen Menschen zurücktreten würde. Es interessiert einfach keinen. Ja, im Fernsehen, da ist das schockierend, da ist es ja auch mit dramatischer elektronischer Musik untermalt.

Heute irgendwo im Berlin-Teil der Berliner Zeitung:

„Dort (im Lazarus Wohn- und Pflegeverbund in der Bernauer Straße) soll verabredet worden sein, Patienten mit Medikamenten ruhigzustellen, um während einer Überprüfung der Krankenkassen zu verhindern, dass niedrigere Pflegestufen angesetzt würden. Dafür sei den Ermittlungen zufolge das Neuroleptikum Dipiperon gespritzt worden, teilte der Verband der Angestellten-Krankenkassen (VDAK) mit.“

Im Fernsehen haben sie diese Lager in Afrika eingerichtet, dabei ist es doch viel billiger, das gleich hier zu machen. Im Fernsehen haben sie Diazepam, also Valium, verabreicht, was für die Ruhiggestellten subjektiv erheblich angenehmer ist als das Neuroleptikum Dipiperon.

Hätte sich der Film also stärker an der Realität orientiert, wäre er noch viel gruseliger und sicher damit auch quotenträchtiger geworden.