Nabelschnur ab – und ab ins Heim!

„Du kommst ins Heim, wenn du nicht artig bist!“ Früher war das die schlimmste verbale Drohung. Auf der Schmerzskala unmittelbar vor der Ohrfeige. Ins Heim, das war ein ganz furchtbarer Gedanke. Dem Elternhaus entrissen. Umgeben von garstigen, demotivierten und schlecht bezahlten Erziehern.

Heute taucht die Drohung wieder auf. Nur anders. Sie richtet sich jetzt auch gegen die Eltern. Die DGB-Vizechefin und Vizechefin der CDU-Sozialaussüsse Ingrid Sehrbrock fordert, „dass der Besuch von Krippen, Kindergärten und Ganztagsschulen verpflichtend wird“. Damit fordert sie das staatliche Kind.

Dabei geht es plötzlich gar nicht mehr darum, insbesondere der Mutter durch derartige Angebote die Möglichkeit zu geben, nach dem Wurf gleich wieder ins Berufsleben einzusteigen. Es geht darum, Kinder so früh wie möglich professionellen, noch immer schlecht bezahlten, oft menschlich derangierten oder unmotivierten Erziehern zu überlassen. Die beschäftigen sich mit den Kindern, weil das ihr Job ist, weil sie dafür bezahlt werden – und nicht, weil die Kinder ihnen so sehr am Herzen liegen, wie dies bei den Eltern der Fall ist.

Du willst es doch auch…

Du willst es doch auch: Waschmaschinen, die so wenig Wasser verbrauchen, dass die Klamotten nachher voller weißer Waschmittelflecken sind.

Du willst es doch auch: Im Dunkeln stehen, bis die Energiesparlampe endlich genügend Licht abstrahlt.

Du willst es doch auch: Alle blühenden Pflanzen abschneiden, weil deren Pollen in die Feinstaub-Bilanz eingehen.

Du willst es doch auch: Auf Motorrad und Fahrrad soviel Schutzbekleidung tragen, dass du nicht mehr weißt, wie das Wetter „draußen“ ist.

Du willst es doch auch: Bei den elektronischen Geräten die Netzstecker ziehen gegen Standby-Verbrauch, um nach einer verreckten Puffer-Batterie alles komplett neu konfigurieren zu können.

Du willst es doch auch: Biologisch-organisch ungespritztes Obst, das dir Bandwürmer in deine Eingeweide pflanzt. Und hässlich schrumpelige Früchte, an denen nur der Öko-Aufkleber glänzt.

Du willst es doch auch: Schutzhelme, mit denen sich deine Kleinen auf dem Spielplatz strangulieren – und Airbags im Familienauto, die im Ernstfall dein Baby zermalmen.

Du willst es doch auch: Lebensmittelreste in der selten geleerten Bio-Tonne, die im Sommer deinen Hof wie eine Müllhalde riechen lassen.

Du willst es doch auch: Umweltfreundliche Tragetaschen, die sich im Regen einfach auflösen.

All das willst du. Vielleicht weißt du es nur noch nicht.

Kinderwahn

Als ich klein war, musste ich schon im zarten Alter von 4 1/2 jeden Tag über mehrere Kreuzungen alleine in den Kindergarten gehen. Später auf dem Schulweg in die erste Klasse hatte ich nicht nur mit meinem bleischweren Schulranzen zu kämpfen, sondern wurde auch von aggressiven Jugendlichen und einem klassischen Exhibitionisten mit Regenmantel und nix drunter heimgesucht. Einmal sprang mich sogar ein in meinen damalig kleinen Augen riesiger Boxer an.
Das ging anderen Kindern auf ihrem Schulweg ähnlich. Es gab damals viele Kinder.

Heute gibt es wenige Kinder. Heute werden die Jugendlichen teilweise noch im Alter von 14 von Eltern in die Schule gebracht und abgeholt. Heute haben die Kleinen einen Fahrradhelm auf, wenn sie auf dem Spielplatz von der Rutsche in den Zuckersand gleiten. Heute haben die Kinder für jede Altersgruppe eigene Autositze. Kinder bekommen Luxusgüter zugesteckt, die sie sich selbst frühestens nach mehrern Berufsjahren werden leisten können. Kinder sind Heiligtümer. Umso schlechter das Gewissen der Eltern ist (z.B. wg. Scheidung, ausufernder Berufstätigkeit oder weil sie sich die neueste Playstation nicht leisten können), umso stärker wird das Kind zur Gottheit erhoben.

Schließlich steigt auch die gesellschaftliche Repression auf die Eltern, wenn andere meinen, dem Zwerg sei nicht ausreichend gehuldigt worden oder durch kurze Abwesenheit der Eltern habe das Risiko eines Unfalls, einer Entführung oder eines anderen Unglücks bestanden.

helicopter parenting – auch dafür gibt es schon einen Begriff, wenn Eltern ihre Kinder auf Schritt und Tritt bis in deren hohes Alter überwachen. In der Süddeutschen Zeitung bezeichnet der amerikanische Pädagogikprofessor Richard Mullendore das dafür hilfreiche Handy als „längste Nabelschnur der Welt“.

Noch massiver als die Gluckenhaftigkeit der heutigen Eltern ist aber die Darstellung von Kinderschicksalen, -unglücken oder -missbrauch. Jeder durchschnittliche Moderator oder Schauspieler reist heutzutage nach Afrika, um sich umringt von süßesten schwarzen Kindern fotografieren zu lassen und dann eine Aktion für irgendwelche Kinder zu starten. Auf einem Straßenfest hier um die Ecke wurden letzte Woche Luftballons mit der Aufschrift „Jesus liebt Kinder“ verteilt. Was will uns das sagen? Liebt Jesus nur Kinder oder auch andere Menschen? Wie kann diese Form der Liebe verstanden werden in Zeiten, in denen hinter jeder Ecke ein Pädophiler vermutet wird, in der die Erwachsenen sich untereinander nicht mehr vertrauen, positiv auf Kinder einzuwirken?

Wenn der moralische Anspruch an Eltern so überzogen wird, wenn Kinder mit ihren Eltern machen können, was sie wollen, und diese sich nicht mehr wehren können, ohne die staatliche Repression zu erleben, können Erwartungsdruck und die Last der Aufgabe bestimmt auch dazu führen, dass Kinder in Babyklappen landen – oder im Extremfall auch in Blumenkästen.

Das gibt’s wirklich (1): Lookism

Lookism bezeichnet anscheinend die menschenverachtende Neigung von Menschen, bestimmte Menschen schöner zu finden und lieber anzusehen als andere. Damit kommt es in den Augen der Lookism-Kritikerinnen zu einer Diskriminierung derer, die nicht so oft angesehen oder gar abgebildet werden.

Konsequenterweise müsste es dann auch Smellism geben. Smellism beschreibt den Umstand, dass man bestimmte Menschen nicht riechen mag, andere aber als lieblich duftend empfindet. Auch das ist eine üble Form der Diskriminierung, wenn der Körperkontakt mit einer Menschin vermieden wird, nur weil sie furchtbar stinkt.

Lookism

Die Biene Maja und der Tod

Auf einem Kinderspielplatz im Volkspark sah ich letztens einen etwa Fünfjährigen im Sandkasten auf der Rutsche rutschen. Er wurde von seiner Mutter beobachtet und hatte einen Fahrradhelm auf. Sehr verantwortungsvoll; man möchte der Frau lobend auf die Schulter klopfen. Ihr Sohn könnte ja beim Rutschen von einem Meteoriten getroffen werden.

Dass sich alle jetzt um die Gesundheit der wenigen noch verbliebenen Kinder sorgen, ist nichts Neues. Damit die zum Beispiel nicht zu dick werden, sollen Süßwarenhersteller ihre Werbung nicht mehr direkt an Kinder richten. Früher oder später werden Warnhinweise auf Kaugummis, Schokoriegeln etc. eingeführt.

Unverantwortlich haben sich gestern in einem indischen Restaurant vier Erwachsene verhalten, als sie um einen etwa Dreijährigen herum saßen und dem Kleinen vollkommen unkritisch ein Malbuch der „Biene Maja“ überließen.

Der frühkindliche Glaube, bei einer Biene könne es sich um Maja handeln, Bienen seien ohnehin lieb, birgt lebensbedrohliche Gefahren. Wollen Kinder in diesem Alter doch alles in die Hand und in den Mund nehmen.

Und das Schlimmste: Das Buch war nicht einmal mit einem Warnhinweis ausgestattet: „Dieses Buch kann Ihr Kind zum Spielen mit Bienen animieren. Bienenstiche können allergische Reaktionen hervor rufen.“ Oder ganz schlicht: „Bienen können tötlich sein.“

Die neue Normalität

Die Berliner Zeitung schreibt heute auf Seite 17 über ein getötetes 14-jähriges Mädchen:

Dass Kristina ab und zu Drogen konsumiert hat, steht inzwischen fest. Der Polizei war sie wegen einiger Eigentumsdelikte aufgefallen. Sie habe sich nicht von anderen pubertierenden Mädchen unterschieden, sagen Bekannte und Polizisten.

Offenbar sind Drogen und Eigentumsdelikte bei 14-Jährigen heutzutage normal.

Du kontrollierst den Klimawandel

Die Kampagne der Europäischen Kommission ‚Du kontrollierst den Klimawandel‘ hilft dem Einzelnen, seinen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten. Leider sind die Vorschläge zur Rettung des Planeten bislang sehr bruchstückhaft. Zur Vervollständigung bietet folo jetzt wichtige bislang noch fehlende Verhaltensmaßregeln:

Treiben Sie keinen Sport.

Die vom Menschen abgeatmete Atemluft enthält ca. 4% CO2. Pro Jahr kommen durch Ihre Atmung 315 kg CO2 zusammen. Dieser Wert bezieht sich auf den menschlichen Ruhezustand. Jede Form von sportlicher Betätigung erhöht den Ausstoß erheblich. Wenn Sie z.B. mit dem Fahrrad fahren, kann sich Ihr Atemvolumen dabei vervierfachen. Sie stoßen dabei rund 6 Gramm CO2 pro Kilometer zusätzlich aus.

Ohne körperliche Anstrengung bringen 82 Millionen Deutsche rund 26 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr zusammen, 6,5 Mrd. Menschen weltweit stolze 2,05 Mrd. Tonnen. Jeder kollektive Atemzug mehr verursacht 128 Millionen Tonnen CO2. Zum Vergleich: Der CO2-Ausstoß aller PKWs in Deutschland liegt bei etwa 100 Millionen Tonnen.

Durch die Vermeidung von Sport reduzieren Sie außerdem Ihre individuelle Lebenserwartung, was sich zusätzlich positiv auf Ihren CO2-Ausstoß auswirkt. Vergehen Sie sich nicht an nachfolgenden Generationen und ziehen Sie ein umwelt- und sozialverträgliches Frühableben in Betracht. Die Vermeidung von Sport hilft Ihnen dabei.

Vermeiden Sie das Lesen von Büchern.

Jeder Europäer verbraucht rund 20 kg Papier im Monat. Nicht nur die Papierproduktion verschlechtert dabei die CO2-Bilanz. Auch der Transport von Büchern oder Zeitungen zum Leser schadet unserer Erde beträchtlich. Vermeiden Sie das Lesen von Druckerzeugnissen. Betrachten Sie statt dessen durch Ihr Fenster z.B. Ihre Balkonpflanzen, wie sie aus CO2 guten ehrlichen Sauerstoff produzieren.

Vermeiden Sie Schwangerschaften und Nachwuchs.

Jeder geborene Mensch führt zu einer erheblichen Zunahme der CO2-Emissionen auf unserer Erde. Helfen Sie, die Erde zu retten und vermeiden Sie Nachwuchs. Informieren Sie sich bei Ihrem Arzt oder Apotheker oder bei pro familia über Wege zur Vermeidung von Menschen.

Reduzieren Sie Ihre Körperhygiene.

Der Verbrauch von Wasser, besonders erhitztem Wasser, verschlechtert Ihre persönliche Öko-Bilanz. Nutzen Sie Wasser ausschließlich zum Trinken. Vermeiden Sie ein Erhitzen wie für Tee oder Kaffee. Duschen oder baden Sie auf keinen Fall. Die Vermeidung von Waschungen hilft zudem, Ihren persönlichen Säureschutzmantel der Haut zu erhalten.

Schweigen Sie.

Ein Großteil des überflüssingen CO2-Ausstosses entsteht durch Sprechen. Ähnlich wie beim Sport erhöht sich mit jedem Wort der Ausstoß des Gases, das in wenigen Jahren unsere Erde vernichten wird (und uns alle mit). Mehr als 95 Prozent aller ausgesprochenen Worte sind für Ihr Überleben unnötig und überflüssig. Seien Sie still – und tun Sie unserer Erde damit einen Gefallen.

Lassen Sie Ihre Haustiere einschläfern.

Welche Zweck können Haustieren haben – außer Ihnen eine persönliche Genugtuung zu geben. Bedenken Sie aber: Diese Genugtuung vernichtet unsere Erde. Nicht nur die Atemluft Ihrer Tiere, auch die über die Fäkalien entstehenden gasförmigen Klimavernichter schaden unserem Planeten nachhaltig. Eine simple kostengünstige Spritze beim Tierarzt peppelt Ihre persönliche Ökobilanz erheblich auf.

Setzen Sie sich für Angriffskriege ein.

Das hört sich im ersten Moment unlogisch ein, da durch Bomben, Brände, Flugeinsätze und Schusswaffen zusätzliches CO2 produziert wird. Durch die getöteten Menschen reduziert sich aber der CO2-Ausstoß des angegriffenen Landes mittel- bis langfristig entscheidend. Dieser Faktor wurde bislang noch nicht den CO2-Emissionen der USA abgezogen.

Geben Sie jetzt eine persönliche Selbstverpflichtungserklärung ab, wie es bei deutschen Unternehmen schon seit Jahrzehnten Usus ist.

Tote Jugend

  • Einer hat sich totgesoffen. 50 Tequilas heißt es. Über 4 Promille hatte er im Blut, als er eingeliefert wurde. Er war 16.
  • Gestern hat sich einer totgefahren. Mit 50 Sachen gegen einen Allee-Baum. Auf seinem Motoroller. Er war erst 17 und gleich tot.
  • Vorgestern wurde einer totgeschlagen. Er hatte versucht, einem anderen das Handy abzunehmen, dabei aber dessen Kumpels übersehen. Ein Schlag traf ihn versehentlich tötlich am Kopf. Er war erst 18, starb auf dem Weg ins Krankenhaus.
  • Vor einigen Tagen wurde einer vom Zug erwischt. Er wollte besonders knapp die Schienen überqueren und damit seinen Freund beeindrucken. Er war zu langsam und wurde überrollt. Er war erst 15.
  • Vor drei Tagen stürzte ein Mädchen aus dem Fenster aus dem 5. Stock. Sie war unglücklich und wollte nicht mehr leben. Auch sie war gleich tot. Im Alter von 13 Jahren.

Das interessiert eigentlich alles nicht besonders, man geht nach einem standardisierten Ausdruck der Betroffenheit schnell wieder zu anderen Themen über. Diese Vorfälle gibt es seit Generationen.
Jetzt ist aber manches anders. Das Umfeld, in dem sich ein Jugendlicher totgesoffen hat, war eine Flatrate-Party. Jetzt müssen Regelungen, Strafen und Verbote her, denn diese Form des Alkoholausschanks ist ähnlich wie die Alkopops neuartig. Das ist kein kultureller Alkoholgenuss wie der in der Eckkneipe „Postklause“, in der ältere Männer zur Happy Hour vormittags um 10 Uhr reihenweise Biere mit Korn trinken, oder wie in intellektuellen Kreisen, in denen schon morgens nach dem Aufstehen ein besonders guter Rotwein mit Jahrgang getrunken wird. Das ist auch kein Oktoberfest, wo die Alkoholopfer auf Handwagen abtransportiert werden. Das ist auch nicht der Supermarkt, der einem mit 16 Jahren problemlos zwei Flaschen Tequilas für 14 Euro verkauft und damit jede Flatrate-Party unterbietet.

Schnapsleiche

Allerdings kann der kollabierte Jugendliche auf einen Flatrate-Party schnell gefunden und versorgt werden, die Jugendlichen, die wegen Verboten auf der versteckten Parkbank Saufexzesse vollziehen, müssen ohne Hilfe krepieren oder erfrieren.

Natur obskur

Jetzt wird einen neue Sau durchs Dorf getrieben: Kohlendioxyd. Bekanntermaßen macht den größten Anteil davon die Atemluft aus. Das ist schlimm genug. Dagegen können letztlich nur Seuchen, Kriege und reduzierte Lebenserwartung helfen. Also sollen wenigstens die anderen Quellen eingedämmt werden.

Zum Beispiel Flugzeuge. Sie verursachen ein Prozent des CO2-Anteils in unserer Luft. Wenn man sie also nicht verbieten kann, dann kann man doch Flüge so stark besteuern, dass Fliegen gar keinen Spaß mehr macht.
Das scheint sinnig, ist aber vielleicht ebenso kurzsichtig wie andere Hypes aus der Vergangenheit.

Wir erinnern uns an Ozon-Alarm in Innenstädten. Zu viel Ozon ist böse für Atmung, Herz und Kreislauf. Also diskutierten wir Fahrverbote. Verwunderlich war nur, dass gerade an den abgasreichen Hauptverkehrsstraßen die Autoabgase das Ozon neutralisieren, dort also die Ozon-Konzentration gar nicht so heftig ist. Im Grünen, wo man am liebsten joggt, da ist es besonders schlimm.

Wir erinnern uns an die Einführung von bleifreiem Benzin, da Blei ja nicht gesund ist. Also kam das „gesunde“ Bleifreie. Bleifreies Benzin enthält (als Ersatz für Bleitetraethyl) allerdings 2,5 Prozent Benzol. Benzol ist eine der gefährlichsten krebserzeugenden Substanzen und ist inzwischen in hohen Konzentrationen in der Luft der Großstädte enthalten. Benzol ist so giftig, dass Tankstellenpächter gegen ihre Arbeitsschutzrichtlinien verstoßen, wenn sie selbst den Sprit in die Autos einfüllen. Das müssen schon die Autofahrer machen. Jede Tankfüllung enthält bis zu vier Liter des Giftes. Englische Wissenschaftler behaupten, die Spatzen sterben in den Städten wegen Benzol aus. Der Teufel wurde mit dem Benzolbub ausgetrieben.

Jetzt ist also das Fliegen dran – reduzieren, verbieten, wegen Kohlendioxyd. Klimaforscher haben am 21. September 2001 eine sehr interessante Entdeckung gemacht. Nachdem infolge der Anschläge sämtliche Flugzeuge über den USA zur Landung gezwungen wurden, war nicht nur die astronomische Sicht außerordentlich gut, auch die Intensität der extrem schädlichen UV-B-Strahlung erhöhte sich schlagartig in erschreckendem Maße. Es ist in der Wissenschaft bekannt, dass Flugzeuge in gewisser Höhe durch ihre Abgase eine Art Strahlungsschutzschirm verursachen, der den Menschen am Boden hilft, keinen Hautkrebs zu bekommen. Schließlich hat sich die Ozon-Schicht sehr reduziert. Die Flugzeuge schaffen gewissermaßen einen Ausgleich.

Wer haftet also für die übermaßige Strahlung und das damit einher gehende Krebsrisiko der Menschen am Boden? Sollen wir alle erkranken, nur weil wir versuchen, die Welt in einen Zustand zu versetzen, der früher vielleicht einmal war, der aber niemals mehr kommen wird? Statt dessen schaffen wir oftmals zusätzliches Leid durch unseren eingebildeten Gutmenschen-Aktionismus.

Übrigens: Bodennahes böses Ozon braucht für seine Entstehung UV-Strahlung, die ja dann ausreichend da ist, wenn die Flugzeuge nicht mehr fliegen.

Tuet Bußgeld!

Bis zu 1000 Euro Bußgeld für Raucher„, vermeldet die Berliner Zeitung heute als Aufmacher. Hinten im Blatt heißt es dann: „U-Bahn-Fahren schädlich wie Rauchen?„. Wegen Feinstaub. Ein paar Seiten vorher plädiert ein Autor für das City-Fahrverbot in Berlin für ältere Autos. Wegen Feinstaub. Schließlich heißt es in der selben Ausgabe:

„Die Menschheit hat nach einem Bericht der UN noch knapp 15 Jahre Zeit, den unabwendbaren Klimawandel abzumildern und eine Katastrophe zu verhindern.“

Nicht wegen Feinstaub, sondern hier jetzt wegen Treibhausgasen, aber bestimmt auch ein wenig wegen Feinstaub.

Das Ende ist nah. Und wer U-Bahn fährt, ist ähnlich kriminell wie ein Raucher. Wer also in die Berliner Innenstadt will, kann das mit gutem Gewissen auch nicht mehr mit der U-Bahn, nachdem er sein Auto ohnehin nicht dafür nutzen darf. Sonst müsste er nämlich so viel Bußgeld zahlen wie ein U-Bahn-Fahrgast, nein, natürlich wie ein Raucher. Da ist es nur konsequent, wenn U-Bahn-Strecken in Zeiten von Auto-Fahrverboten stillgelegt werden. Denn am wenigsten schaden die, die zuhause in eine Decke eingewickelt im Dunkeln sitzen und nichts sagen (Kohlendioxyd-Ausstoß!). Hoffentlich gibt es keine Anzeige vom Nachbarn, weil gelegentlich in der Wohnung eine Glühbirne brennt (Verbot von Glühbirnen folgt in Kürze!)

Böse Glühbirne

Über Jahrzehnte bauten wir uns eine Welt voller Mobilität und Konsumfreude. Schluss damit! Das ist alles böse, das gehört alles bestraft. Der Bürger, der die U-Bahn statt dem Auto nimmt, genau so wie alle, die sich von Werbung für Zigaretten oder dicken Autos ansprechen lassen. Gehört alles verboten! Wer sich den Verboten nicht fügt, gehört weggesperrt! Und wer immer noch nicht pariert, der bekommt Sicherungsverwahrung. Schließlich vergeht er sich ja an nachfolgenden Generationen.

U-Bahn-Fahren ohne lebenswichtigen Grund – nein, das darf nicht sein. Schluss mit der Mobilität, Schluss mit der Ankurbelung der Binnenkonjunktur durch Konsum! Haltet lieber das Geld zusammen, ihr werdet es für die Bußgelder brauchen.