Das gibt’s wirklich (1): Lookism

Lookism bezeichnet anscheinend die menschenverachtende Neigung von Menschen, bestimmte Menschen schöner zu finden und lieber anzusehen als andere. Damit kommt es in den Augen der Lookism-Kritikerinnen zu einer Diskriminierung derer, die nicht so oft angesehen oder gar abgebildet werden.

Konsequenterweise müsste es dann auch Smellism geben. Smellism beschreibt den Umstand, dass man bestimmte Menschen nicht riechen mag, andere aber als lieblich duftend empfindet. Auch das ist eine üble Form der Diskriminierung, wenn der Körperkontakt mit einer Menschin vermieden wird, nur weil sie furchtbar stinkt.

Lookism

Es kommt: Die Penis-Abgabe

Gender-Mainstreaming war gestern. Weil sich wirklich nicht alles gleich machen lässt, nehmen Herrenfrauen neuerdings eine „positive Diskriminierung in Kauf“. Sie fordern jetzt die Penis-Abgabe.

Die sächsische Grünen-Fraktionschefin Antje Hermenau, Gertrud Traud, Chefvolkswirtin der Landesbank Hessen-Thüringen, und Brigitte Völster-Alver, Chefin des Leonberger Hightech-Unternehmens für Sicherheitstechnik Geze haben einen solchen Vorstoß unternommen. Männer sollen künftig mehr Steuern zahlen, da sie Männer sind. Frauen zahlen weniger, weil sie Frauen sind. Das bezeichnen die Vordenkerinnen als „positive Diskriminierung“. Positiv natürlich nur aus Sicht der Frauen. Männer können ja gar nicht diskriminiert werden. Männer sind immer Täter. Denn Männer haben einen Penis.

Für diesen wahrlich innovativen Vorstoß gebe es „sehr viel Sympathie“ von „männlichen Wirtschaftswissenschaftlern“, lässt die Chefvolkswirtin über Spiegel Online verbreiten. BILD am SONNTAG zitiert einen Verfassungsexperten, nach dessen Ansicht ein solches Vorhaben nicht gegen den Gleichheitsgrundsatz verstoßen würde. Seien Frauen benachteiligt, dürften sie solange bevorzugt werden, bis die Benachteiligung ausgeglichen ist.

Frauen fühlten sich die letzten Jahrtausende stets benachteiligt, wenn sie ihren Mann nach seiner üblichen 12-Stunden-Schicht im Steinbruch anraunzten, er solle doch nicht den ganzen Staub in die Wohnung schleppen, ihm dann zur Strafe sein Feierabendbier strichen, um sich dann mit „Migräne“ ins getrennte Ehebett zu legen und am nächsten Vormittag nach wilder Kopulation mit dem Postboten das nächste vorwurfsvoll dargebotene Kuckuckskind im Ofen zu präsentieren.

Da haben die Herrenfrauen schon Recht, da hat die Frau über viele Jahre wirklich kein Geld bekommen, als sie ihren Mann angeschrien hat, was für ein Versager er sei, seine Lohntüte sei doch lächerlich und befördert worden sei er schon wieder nicht. Und die Nachbarn könnten sich einen Pool leisten, sie aber nicht, weil er so ein jämmerliches Etwas sei.

Anne Will zeigt Gesicht

Gestern Abend beim müden Wir-gehen-jetzt-schlafen-EM-Qualifikationsspiel Deutschland gegen Slowakei, bei dem uns Reinhold „ich-verstehe-jeden“ Beckmann mit seinen überdosierten Weichspüler-Kommentaren ein Eigentor der Slowaken als Kloses Erlösungstreffer verkaufen wollte. In der Halbzeitpause gab es dann aber doch noch ein Highlight.

Flugs wurde zu den Tagesthemen, diesmal direkt aus Heiligendamm, geschaltet. Anne Will zeigt sich live und draußen, ihre Stimme dringt im Vergleich zum säuselnden Beckmann markig aus meinem 5:1-Soundsystem. Dann kommt eine Einblendung von der Begrüßung der Staatsgäste. Eine männliche Stimme versucht zu erklären, wer da wen begrüßt. Plötzlich kläfft es aus meinen Lautsprechern: „Und danke nochmal, dass ihr mir einfach den Ton abgedreht habt!“ Unverkennbar Anne Will. Unverkennbar auch der herrische Ton in der Stimme. Nein, keine Frage, ob es technische Probleme gab, kein dezenter Hinweis, der Ton sei ausgefallen. Nur der herrische Vorwurf. Das wahre Gesicht der Herrenfrau Anne Will, das sich jetzt auch nicht mehr durch noch so viele süße Fotos verbergen lässt, auf denen sie umringt von afrikanischen Kindern lächelnd posiert und den Eindruck von Liebenswürdigkeit vermittelt.

Wir freuen uns schon auf ihre neue Talkshow. Will-kommen in der Riege der Herrenfrauen!

Opfer Merkel

Das geht ja gar nicht. Wenn ich meine Friseuse Friseurin beim nächsten Besuch als erstes einfach küssen würde, ich hätte sicher gleich die Polizei am Hals und ein Verfahren wegen sexueller Belästigung an der Backe.

Anders die Froschfresser. Da kommt ein Sarkozy aus Frankreich und wird gegenüber Frau Merkel vor den laufenden Kameras der Welt sexuell übergriffig. Hat Chirac sich noch mit den Händen begnügt, geht Sarkozy voll ran.

Wo ist der Aufschrei der Herrenfrauen ob dieser sexuellen Gewalttat? Wo sind die Feministinnen? Sind sie müde, sind sie satt?

Nun könnte man ja einwerfen, in Frankreich seien Küsschen gesellschaftlich etabliert. Das macht es aber nur noch schlimmer. Denn der Übergriff fand auf deutschem Hoheitsgebiet statt. Und hier gelten unsere Regeln. Es ist ja auch nicht akzeptabel, dass hier Frauen und Kinder geschlagen werden, nur weil das in irgendwelchen arabischen Gesellschaften so toleriert und üblich ist.

Wie schlimm der Vorgang in Wirklichkeit ist, wird deutlich durch die Maßnahmen der US-Weltpolizei. Der sechsjährige Jonathan Prevette hat 1996 einer Klassenkameradin einen Kuß auf die Wange gedrückt und wurde wegen sexueller Belästigung für einen Tag vom Unterricht und von einer Kinderparty ausgeschlossen. Diese Maßnahme wurde allerdings im folgenden Jahr vom Erziehungsministerium in Washington relativiert: „Ein Kuss auf die Wange durch einen Erstklässler ist keine sexuelle Belästigung“, heißt es in den neuen Richtlinien.

Sarkozy ist zwar neu als Präsident, ihn aber als Erstklässler durchgehen zu lassen, das geht nun doch zu weit.
Froschfresser küsst Frosch

Glückwunsch zum Herrentag

folo.de gratuliert allen Herrenfrauen zum Herrentag. Ein Tag, an dem bei den Männern die niedersten Instinkte voll ausbrechen und sichtbar werden. Schon morgens ziehen sie lallend und gröhlend durch die Straßen. Ein Tag, der den Herrenfrauen wieder bestätigt, dass sie die besseren Menschen sind.
Mädchen sind was anderes
Irgendwo muss es ja herkommen, dass mehr Mädchen erfolgreich die Schule abschließen als Jungen. Und da Mädchen in unserer Gesellschaft grundsätzlich benachteiligt, unterdrückt und weniger gefördert werden, kann es ja nur genetisch begründet sein, dass Männer die schlechteren Menschen sind. Im Rahmen einer Kinder- und Jugendgesundheitssurvey wurde das endlich empirisch bestätigt. Unter 17.461 Kindern und Jugendlichen in Deutschland waren 18 Prozent der Jungen, aber nur 12 Prozent der Mädchen psychisch auffällig. Würden Mädchen nicht benachteiligt, würde der Anteil der gestörten Jungen bald auf 99 Prozent hochschnellen. Um das zu erreichen, gibt es jetzt in Berlin einen Kindernotdienst, einen Jugendnotdienst und einen speziellen Mädchennotdienst. Dann müssen die Mädchen nicht mit Beratern in Kontakt kommen, die mit Jungs zu tun hatten.

Außerdem wurde für die Herrenfrauen und die, die es bald werden, der Herrentag eingeführt – zusätzlich zum Mutter- und zum Weltfrauentag.

Schuhbidu

Das ist wie ein Schlag ins Gesicht aller schuhorientierten Frauen. Mit High Heels dürfen sie einen gepflasterten Weg auf dem Gelände des Pharma-Unternehmens Boehringer in Ingelheim nicht mehr betreten.
Frauenschuh
Diese Ausgeburt des offensichtlich männerdominierten Unternehmens wird sicherlich bald nicht nur vor der betriebseigenen Gleichstellungsbeauftragten landen, sondern auch innerhalb der EU zu Spannungen führen, da derartige Schilder eindeutig gegen die Diskriminierungsgesetzgebung verstoßen, also mit Bußgeld geahndet werden müssen.
Auch werden die Gender-Mainstreamerinnen anklopfen und fordern, dass der abgebildete Schuh geschlechtsneutral dargestellt wird…

Hier stimmt was nicht

Gender Mainstreaming – darauf haben wir gewartet. Die letzten Unterschiede zwischen Männern und Frauen sollen eliminiert werden. Derzeit aktuell: Piktogramme und Verkehrsschilder, auf denen noch immer mutmaßliche patriarchalische Elemente zu sehen sind.

Berlin hat gehandelt. Im Olympiastadion an den Toiletten sind nicht mehr sexistisch anmutenden Piktogramme zu sehen, in denen die Frauen auf Röcke reduziert werden. Der einzige Unterschied (schlimm genug!) zwischen den Symbolen für Männer- und Frauen-Toiletten ist jetzt die Breite des Beckens (nicht des Klo-Beckens!). Dort wurde so gründlich mit einer Jahrhunderte alten anscheinend patriarchalischen Tradition Schluss gemacht, dass sich jetzt sogar die Männer auf die Frauen-Toilette verlaufen.

WC-Piktogramm

Und schon regt sich wieder Protest. Werden die Frauen auf diesem neuen Piktogramm nicht wieder als gesichtslose Gebärmaschinen dargestellt? Haben doch viele junge Frauen heutzutage ein knabenhaft schmaleres Becken als viele Männer.

Auch in Wien sind Gender-Mainstreamerinnen am Werk. Diese hingegen kämpfen gegen die patriarchalisch-subtile Vormachtstellung von Menschensymbolen in Hosen auf Schildern.

Notausgang für DamenArbeitsbekleidung

Das, was in Berlin gerade erfolgreich aus Gleichberechtigungsgründen abgeschafft wurde, ist dort aus Gleichberechtigungsgründen eingeführt worden. Die Notausgänge können jetzt auch von Frauen mit Zöpfen und High Heals benutzt werden. Bauarbeiterinnen schaufeln im Rock. In der Tat gibt es immer mehr Frauen auf dem Bau; aber wer hat schon jemals eine im Rock gesehen? Wenn das die BerufsgenossInnenschaft wüsste!

Wir lernen: Gender Mainstreaming ist nicht gleich Gender Mainstreaming. Und die Mainstreamerinnen sind sich wohl auch nicht so sicher, was es denn nun sein soll. Eine Vermutung ist, dass es ihnen darum geht, die Gender-Problematik durch solche Schilder immer wieder in die Köpfe zu rufen. Vielleicht haben viele Frauen den Eindruck, Männer dächten zu selten an sie und kümmerten sich zu wenig um die Frau als solche. So müssen die Männer auf jeder Straße, an jeder Toilette an die Frauen denken. Spätestens, wenn sie sich in deren Toiletten verirrt haben.