Früher im Bio-Unterricht haben die Lehrer es schon gewusst: Mono-Kulturen sind nicht gut für die Böden, nicht gut für die Landschaft und auch nicht gut für die Menschen. An einem kleinen Weiher hat die Klasse damals ein Biotop gebastelt. Wer heute durch Deutschland fährt, dem kommt dieses quakende und nachher juckende Biotop wie ein Traum vor. Denn er fährt anscheinend unendlich weit durch gelbe Rapsfelder. Massen von kleinen Rapskäfern verirren sich in Nase und Luftfilter.
Nachwachsende Rohstoffe, Biosprit – Autofahrer und Politik drücken mit dem gefühlten grünen Daumen immer fester aufs Gaspedal. Doch nicht nur die Monokulturen schaden dabei der Welt. Schlimmer ist noch die Ignoranz gegenüber den vielen hungernden Menschen, wenn in den klimatisch fruchtbaren Regionen statt Nahrung Sprit angebaut oder wertvolles Essen zu Treibstoff umgewandelt wird.
Mit dem Getreide, das benötigt wird, um den Tank eines durchschnittlichen „Kindertöters“ einmal zu füllen (120 Liter), kann ein Mensch ein Jahr leben. Weltweit 800 Millionen Autobesitzer stehen so zwei Milliarden Armen und Hungernden gegenüber. Das nennt man bei uns „umweltfreundlich“. Der Hunger verursachende Sprit wurde über Jahrzehnte sogar noch steuerlich gefördert.