Brot und Spiele – Mit der IKB am Büffet

Gestern beim Eishockey Eisbären Berlin gegen den finnischen Meister in der O2-Arena: Ich war eingeladen in den VIP-Bereich, habe mich ordentlich durchs Büffet gefräst. Alle Tische hatten eine Bezeichnung, wer dort sitzen darf. Etwas unscheinbar, aber doch ganz nah am kulinarischen Zentrum ein Tisch mit der Beschriftung „IKB“. Keiner sitzt dort. Ich stelle mutig meinen Orangensaft ab, mitten in die Finanzkrise.

Plötzlich kommen einige große Herren mit entschlossenem Schritt und grimmiger Miene auf mich zu, setzen sich an den Tisch mit der berüchtigten Bezeichnung und meinem ärmlichen Orangensaft. Obwohl die Eisbären in Führung liegen, glaube ich auf den Gesichtern der Banker eine Mischung aus Wut und Verzweiflung mit einer leichten Prise Gewissen und Scham zu erkennen. Sie schauen nicht auf vom Tisch, sie gucken nicht in die Gesichter der anderen VIP-Gäste.

Ich frage mich, ob sie auch schon mal Cocktails mit Goldstaub getrunken haben, wie das von den Bankern der Wall Street kolportiert wird. Ich glaube, das ist weder gut verträglich, noch lecker, noch macht es glücklich. Sonst würden die Herren dort nicht so verkrampft und verschämt um diesen Tisch kauern. Ich greife beherzt nach meinem Saft und gehe zurück in die Arena zum Spiel.