Die Feldpostbriefe des Martin Wilhelm Schumacher von der Ostfront an seine Frau und Tochter. Mehr über diese Briefe… |
Liebe Anni u. Monilein!
Sonntagnachmittag, heiss brennt die Sonne und ich habe gerade meine grosse Wäsche beendet. Nun sitze ich neben meinen Klamotten um das Trocknen zu überwachen. Das ist mein Sonntagsvergnügen. Post habe ich leider zum Wochenende keine von dir bekommen. Die anderen Kameraden erhalten öfters Post. Ob deren Muttis schreibfleißiger sind? Hier ist augenblicklich alles noch unverändert und gewöhnt man sich langsam auch an den Dienst als Gruppenführer. Meine Jungens sind alles alte Krim-Pioniere und ich glaube wenn ich mit denen mal raus muss wird schon alles gutgehen. Ich glaube daß dies bald der Fall sein wird und deshalb drückt alle Daumen. Wie verbringt ihr nun den Sonntagnachmittag? Es geht auf halb drei Uhr an und Monilein wird bald aus ihrem Mittagsschlaf erwachen und dann werdet ihr einen Spaziergang machen. Könnte ich doch an allem teilhaben. Wann wird das sein und ob das nochmal sein wird? Aber wir wollen fest daran glauben daß alles gut ausgeht. Hast du schon Kleinigkeiten für mich kaufen können. Vor allen Dingen Rasierklingen benötige ich dringend und ebenfalls Feuersteine. Die Feuersteine kannst du einzeln in die Briefe legen, dann werden bestimmt dieselben ankommen. Kannst du auch eine Dose Schuhcreme besorgen?
Freuen würde ich mich wenn heute abend Post für mich dabei wäre. Augenblicklich ist ja Luftfeldpost gesperrt auch von dort nach hierhin?
Seid nun für heute wieder tausendmal gegrüsst und geküsst von Eurem Pappi
Liebe Grüsse an Monilein ooooooooooo
Nächster Brief: Bei Kerzenlicht nach dem strammen Dienst