Die Feldpostbriefe des Martin Wilhelm Schumacher von der Ostfront an seine Frau und Tochter. Mehr über diese Briefe… |
Liebe Anni u. Monilein!
Gestern habe ich deinen Brief vom 14.6. erhalten und gleichzeitig auch die Durchschrift deines ausführlichen Briefes. Vielen Dank. Ich kann dir kaum sagen wie mich deine Briefe wieder aufgerichtet haben und mir Mut und Kraft geben für die kommenden schweren Tage. Jetzt weiß ich ja wieder daß du an mich denkst und unserem Liebling viel von mir erzählst und ich dadurch in der Erinnerung unseres Stropps### bleibe.
Mit dem heutigen Tag ist unser Lehrgang beendet und wird der morgige Tag Klärung bringen, wohin ich komme, d. h. also zu welchem Regiment ich versetzt werde. Dann bin ich endlich mal wieder bei einem festen Haufen. Als Gruppenführer werden mir 9 Mann zugeteilt und mit denen muss ich mich dann mit dem Iwan rumschlagen. Bin selbst mal gespannt wie das klappen wird. Wollen wir an den guten Stern glauben und hoffen, daß ich gut aus dem Dreck rauskommen werde. Der Wille Euch wiederzusehen ist da. Denkt viel an mich und bleibt lieb, denn dies gibt mir die Kraft den kommenden Ereignissen ruhig entgegenzusehen. Ich liege augenblicklich noch 200 km südlicher als Franz und kannst du dir jetzt ein Bild machen wo ich hänge. Von Mutter habe ich auch einen Brief erhalten und sind die Kisten ja unterwegs nach dort. Damit wäre diese Angelegenheit ja auch erledigt. Wie sehen denn deine Stübchen aus? Was ist denn das für eine Brieftasche und was ist denn darin? Schreibe mir bitte darüber.
Nun muss ich schliessen denn wir haben gleich noch eine kleine Abschiedsfeier. Bald werde ich wohl Gelegenheit haben öfter zu schreiben. Drückt beide Daumen damit alles gut geht und seid für heute wieder tausendmal gegrüsst und geküsst von Eurem Pappi
An Monika süsse oooooooooooooo
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